ILA 2018

von | 19.05.2018 | News

Endlich war es wieder soweit. Auf dem weitläufigen Gelände des immer noch nicht eröffneten BER fand vom 25.-29. April 2018 die Internationale Luftfahrtausstellung Berlin, die ILA 2018, statt. Zwei lange Jahre Wartezeit auf die einzige Luftfahrtmesse mit Flugshow in Deutschland waren endlich vorbei und dementsprechend waren auch wieder die Erwartungen hoch. Obwohl. In den letzten Jahren gab es ja immer wieder Diskussionen über die ILA. Und die politische Weltlage tut auch noch ihr übriges.

Ein Blick in die Ausstellerliste zeigt es dann auch. Eine einzige MiG-29. Und dann auch noch aus Ungarn. Russische Flugzeuge scheinen hier mittlerweile Mangelware zu sein. Anders kann ich mir das nicht erklären. 🙂 Für viele Spotter und Interessierte ist es extrem deprimierend, bei solch einer Veranstaltung auf die (meiner Meinung nach) schönsten Flugzeuge verzichten zu müssen. Wenigstens bei den Traditionsflugzeugen war erstmalig eine Ilyushin IL-2 aus den 2. Weltkrieg dabei. Sonst bekommt man ja ausschließlich westliche Muster zu sehen. Das war ja schon fast eine Revolution. Die trauen sich was. Die IL-2 „Schturmovik“ wurde als gepanzertes Schlachtflugzeug, vorrangig gegen gepanzerte Ziele, eingesetzt und konnte von sich behaupten, selbst 20 mm Beschuß zu überstehen. Die Deutschen nannten das Teil deshalb auch „Betonflugzeug“.

Ilyushin IL-2 „Schturmowik“

Die Ilyushin IL-2 war übrigens mein erstes Nicht-Plasticart Modell. Gegen Ende der 80er sind wir ab und zu nach Novy Bor (CZ) mit den Mopeds gefahren. Da gab es einen Spielzeugladen, der Westmodelle verkaufte. Auf die dazu nötigen Kronen wurde wochenlang gespart. Pro Grenzübertritt konnte man ja damals nur 20 Mark in 60 Kronen tauschen. Um also an das Geld zu kommen, musste mehrmals die Grenze in Seifhennersdorf gewechselt werden. Inklusive stundenlangem Anstehen an der Wechselstube und am Grenzübergang. Übrigens war in der DDR die Einfuhr von Modellen eine Straftat (Militärspielzeug). Huuuuu. Nie erwischt.

Zurück zur ILA 2018. Also sind wir am ersten möglichen Tag, Sonnabend, gefahren. Diesmal rechtzeitig losfahren. Wir waren auch schon mal zu spät. Und dann gab es keine Parkplätze mehr. Ich glaub, das war 2010. Aber sicher nicht dieses Jahr. Da war mehr als genug Platz. Also schnell parken und dann mit dem Shuttle-Bus zum ILA Gelände. Vorbei am BER. Hmmm. Ich sag dazu nichts mehr.

Angekommen am Eingang erwartet uns schon eine Menschenmenge. Irgendwie passt es nicht. Ich bin ja gewohnt etwas zu warten, aber das hab ich auch noch nicht erlebt. Die Tore zu und eine Durchsage teilt mit, das es noch dauert. Und hinter uns fallen immer mehr Besucher aus den Bussen. Ich schätze mal, dass da circa 2000 Leute auf den Einlass warteten. Und das bei Bomben-Wetter. Spätestens nach einer halben Stunde warten in der prallen Sonne ging es bei vielen Besuchern ans Eingemachte. Alles wartete auf die Personenkontrollen. Keine Sicherungen, keine Leitzäune. Einfach alle Besucher auf einem Platz, die nach vorn drängen.

Die Personenkontrollen hab ich eh nicht verstanden. Was kontrollieren die denn. Wenn es jemand böse gemeint hätte, wären vor dem Zelt viel bessere Ziele, als auf dem ILA Gelände. Und bei dem Gedränge und der Hektik der Abfertigung, war das Kontrollieren irgendwie sinnlos. Letztendlich haben wir über 2 Stunden gewartet bis wir auf dem Gelände waren. Da hatt ich eigentlich fast keine Lust mehr auf die ILA 2018.

Airbus A300-600ST Beluga

Zumindest hat es sich ja dann doch gelohnt. Abgesehen von den üblichen Bundeswehr-Gerätschaften, die jedesmal da sind, gab es ein paar Neuzugänge. Da war die besagte Ilyushin IL-2. Passend dazu wäre eine IL-10 nicht schlecht gewesen. Aber man kann ja nicht alles haben. Die Amis haben erstmalig zwei amerikanische F-35 Lightning mitgebracht. Aber nur zum Anfassen. Geflogen sind die nicht. Laut Gerücht, weil die Deutschen ein Passiv-Radar ausgestellt hatten. Das hätte wohl den Nimbus der Unsichtbarkeit in Frage gestellt. 🙂

Was war noch. Saab hat  dir JAS-39C Gripen ausgestellt, die auch in der Flugshow mitmachten. Für mich immer noch schöne Flugzeuge. In die gleiche Kategorie fallen auch die Dassault Rafale-C. Klein, flink und vielseitig einsetzbar. Dagegen ist ein Eurofighter irgendwie ein Elefant.

Und als Highlight, extra zur diesjährigen ILA 2018, eine Antonov AN-225. Das größte Transportflugzeug der Welt. Und das einzige Exemplar. Leider werden wir die AN-225 nicht mehr so oft in Deutschland sehen. Sie gehört genauso, wie ihre kleineren Schwestern AN-124 zum Transportvertrag der Bundeswehr. Dieser wird ja grad rapide zurückgefahren. Naja. Kein Wunder. Wir machen Stress mit Russland, aber lassen unsere Waffen und Ausrüstung von ihnen transportieren. Hä. Da stimmt doch grundsätzlich was nicht.

Ansonsten gab es natürlich wieder jede Menge ziviles, militärisches und historisches Gerät zum Anschauen. Die ganze Liste gibt es hier. Und natürlich hab ich wieder eine Menge Bilder gemacht. Auffällig sind dieses Jahr die vielen Propeller-Fotos.

Und alle anderen Bilder werden wieder bearbeitet und landen auf meiner Foto-Website.

Bilder-Galerie von der ILA 2018.

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